Im Wechselbad der Gefühle
Wenn uns mal die “ Galle überläuft “ hält man sich am besten an ein finnisches Saunalied, das da sagt: “ In der Sauna verraucht der Zorn und die Galle trocknet ein. “
Obwohl ein jeder routinierter Saunagänger die Wirkungen der Hitzebäder anders genießt und wahrnimmt, steht eines für jeden fest; nach dem Saunabad und der anschließenden Ruhephase kommt ein herrliches Wohlgefühl für Körper und Geist in uns auf. Beides fühlt sich leichter und unbeschwerter an. Kummer und Sorgen, Stress und Nervosität sind im Idealfall verschwunden und man kann mal wieder seinen Gedanken folgen. Oder sich sogar mit gesellschaftlichen Dingen intellektuell auseinandersetzen!
Der finnische Schriftsteller und Ethnologe Sakari Pälsi hat in einem seiner Werke „Das Erbe der Generationen“ folgendes geschrieben:
“ Die seelische und vor allem die moralische Wirkung der Sauna ist ohne Zweifel groß und bedeutungsvoll. Wenn man auch nicht zu behaupten braucht, dass viele Charaktereigenschaften wie Sinnesruhe, Furchtlosigkeit, Zähigkeit und Ausdauer in der Sauna entstanden sind kann man annehmen, dass sie in ihr entwickelt und gestärkt worden sind. “
Zumindest fördert der Besuch in der Sauna , ob öffentlich oder privat, den respektvollen Umgang untereinander. Das Ambiente einer Sauna, der Ablauf der Reinigungs-, Schwitz- und Abkühlrituale lässt ein Zusammengehörigkeitsgefühl entstehen. Manchmal auch so etwas urbanes wie Kameradschaft. Lebenswichtige Bindungen, die sich positiv auf unsere Gemütslage auswirken.
Die anthropologische Bedeutung und die Entwicklung des rituellen Schwitzens hinterlässt für uns sogenannte moderne Menschen einen unvorstellbar großen und wertvollen Fundus an Ritualen, Rezepten und Ratschlägen auf rein natürlicher Basis. Für unsere Gesundheit und für unser Wohlbefinden. Denn das Schwitzen in der Sauna, das Abkühlen und das Ausruhen wirkt direkt auf die Haut und Atemwege, indirekt auf Kreislauf, Stoffwechsel und das Nervensystem.
Kommen wir aber auf das Wechselbad der Gefühle zurück. Ein jeder Mensch kennt das, von mal zu mal! Der Robuste weniger, der Zartbesaitete mehr. Gereiztheit, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Depressionen oder Störungen durch eine hormonelle Unausgeglichenheit – gerade in der Pubertät und während der Wechseljahre der Frau. In solchen Lebensphasen kann der regelmäßige Besuch einer Sauna wahre Wunder bewirken. Mindestens aber Linderung und Erleichterung verschaffen. Dabei ist es für Frauen ganz wichtig zu begreifen, dass die Wechseljahre keinesfalls eine Krankheit ist, sondern nur eine neue Lebensphase. Allerdings, und das ist nicht zu bestreiten, mit Symptomen und Beschwerden wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und trockene Haut. Um diesen Symptomen entgegenzuwirken hilft auf jeden Fall ein gesunder Lebensstil. Eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung und ausgedehnte Erholungsphasen können die Grundpfeiler dieses neuen Lebensabschnittes sein! Und hier kommt die Sauna ins Spiel.
Die während der Wechseljahre auftretenden möglichen Beschwerden erfahren in der Sauna nachweislich Linderung. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Statt sich zu verstecken, in seinem Jammertal zu versinken und ständig zum Arzt zu rennen, sollte man offensiv mit seinen Beschwerden und Befindlichkeiten umgehen. In der Sauna ist man unter seinesgleichen und zeigt sich und seinen Körper. Denn nackt sind alle gleich. Das gilt natürlich nur für die Nacktsauna – wer das nicht will oder nicht kann, der geht natürlich weiterhin in die Textilsauna! Sich auf sich selbst besinnen und seinen Körper spüren – das ist das Ziel und der Weg in die Unbeschwertheit.
Und für den nächsten Saunagang – ein Saunatuch von TamyLara !